Frans van Straaten könnte man einen Gleichgewichtskünstler nennen, immer auf der Suche nach Harmonie zwischen Kraft und Bewegung in Bezug auf den Raum. Durch seine Studien beherrscht van Straaten (geboren 1963) die zeichnerischen, die malerischen und die bildhauerischen Techniken. Aber die klassische plastische Kunst des Bildhauers, in seinem Fall das Modellieren, gibt ihm die Möglichkeit, eine eigene Bildsprache zu formulieren, die seinem Kunstgedanken entspricht. Gerade durch seine Art der plastischen Gestaltung ist für ihn die Bevorzugung der Bronze selbstverständlich. Nach seinem Bildhauerstudium an der Kunstakademie in Rotterdam (1988) stellte Frans van Straaten Bronze Skulpturen her, in denen er Kraft und Bewegung mit einander vereinigt.

Gefühle und Emotionen in Materie umsetzen

Bildhauern ist das Erlebnis von Raum und die Herausforderung des Dreidimensionalen. Bewegung und räumliche Spannung sind die Themen, die Frans van Straaten in seinen Skulpturen zu fangen versucht, die er zum Ausdruck bringt. Kurz zusammengefasst könnte man sagen, dass die Energie, die mit dem Leben, dem Sein, zusammenhängt, das Gefühl und die Emotion über Kraft und Bewegung in Materie umgesetzt wird. Das Raumerleben von van Straaten kommt in Skulpturen mit eigener Form und eigenem Charakter zum Ausdruck. Während seine Stiere zusammengeballte Kraft ausdrücken, liegt die Kraft seiner Pferde mehr in der Eleganz. Jede Skulptur erweckt so ihre eigenen Assoziationen und ist eine Metapher für eine bestimmte Emotion. Der Bildhauer wird durch Gefühle angeregt, um eine Skulptur zu schaffen.

Stark und annmutig

Wenn man die Werke dieses Bildhauers sieht, wird deutlich, dass er in der Kunstgeschichte eine seine wichtigsten Quellen findet. Für Frans van Straatens Werk liefern besonders verschiedene Künstler der Renaissance und wesentliche Impulse: Leonardo da Vinci kann er wegen der inneren Intensität seiner Bilder nicht übergehen, Michelangelo liefert die Expressivität, aber gerade auch die Kraft. Frans van Straaten hat seine Vorlieben, und eine davon ist das Dynamische, das Giovanni da Bologna in seiner Skulpturengruppe ‘Der Raub der Sabinerinnen’ gelegt hat: fesselnde entgegengesetzte Bewegungen und die Suggestion, dass das Gesetz der Schwerkraft für diese Skulptur nicht zutrifft.

In den vielen Bronze Plastiken, die seine Phantasie anregten, kann man sehen, dass er nach kräftiger, zusammengeballter Ausstrahlung und gleichzeitig nach einer erstarrten Bewegung sucht. Angeregt von seinen Lehrmeistern wird er der modellierende Bildhauer, der dem Begrif Harmonie mit dem Material, Bronze’ eine authentische Gestalt geben will das seine Ausstrahlung in den Dienst der gestalterischen Qualität stellen kann. Frans van Straaten kann man als einen Bildhauer zwischen Tradition und Ursprünglichkeit einstufen. Dass dieses nicht Polar zueinandersteht, hat zur Folge, dass er bei seinem Versuch, sie wiederzuvereinigen, immer wieder neue Arten von Skulpturen schafft, die deutlich zu einer bestimmten Familie gehören. Muskeldarstellungen und Anatomie drängen nach anmutigen, abstrakten Partien, in der Linie und Ebene eine eigene Partien spielen. Die ausdrucksvollen Skulpturen zeigen sich kräftig und anmutig, spielen mit unseren Emotionen und nehmen ihren Platz im Raum ein.

Ausstellungen und Aufträge

Im Auftrag der Stadt Capelle aan den IJssel wurde eine der grössten Stiere aus Bronze in den Niederlanden geschaffen. Zu Recht ist Frans van Straaten stolz auf seine monumentale Bronze Visitenkarte von mehr als fünf Meter Höhe. Ausstellungen hatte der Künstler in vielen Städten der Niederlande und im Ausland.